Elektroauto vs. Verbrenner: Ein Kostenvergleich über 5 Jahre

Der Preis eines Fahrzeugs ist längst nicht der einzige Faktor, der bei der Anschaffung zählt. Viel entscheidender sind die Gesamtkosten über die Nutzungsdauer hinweg. Doch wie schneidet ein Elektroauto im direkten Vergleich mit einem herkömmlichen Verbrenner ab? Dieser Artikel liefert einen fundierten Kostenvergleich über einen Zeitraum von fünf Jahren – von der Anschaffung bis zu den laufenden Ausgaben.


1. Anschaffungskosten: E-Auto oft teurer – auf den ersten Blick

Die reinen Listenpreise eines Elektroautos liegen aktuell meist etwas höher als bei vergleichbaren Verbrennern. Beispiel:

  • Kompaktklasse (z. B. VW Golf vs. VW ID.3):

    • Golf: ab ca. 28.000 €

    • ID.3: ab ca. 36.000 €

Doch durch Umweltbonus, Innovationsprämie und steuerliche Vorteile schrumpft dieser Unterschied erheblich. Je nach Modell und Förderung kann das E-Auto sogar günstiger sein – insbesondere bei privaten Käufen mit maximaler Prämie.


2. Laufende Kosten: Strom vs. Kraftstoff

Ein klarer Vorteil des Elektroautos liegt im Energieverbrauch:

  • Durchschnittlicher Stromverbrauch: ca. 15–20 kWh/100 km

  • Durchschnittlicher Strompreis: ca. 30–40 Cent/kWh (bei eigenem Solarstrom noch günstiger)

  • Kosten pro 100 km: ca. 4,50–7,00 €

Im Vergleich dazu:

  • Durchschnittlicher Benzinverbrauch: 6–7 l/100 km

  • Kosten pro 100 km bei 1,80 €/l: ca. 10,80–12,60 €

Ersparnis: ca. 6 € pro 100 km oder rund 6.000 € über 100.000 km (5 Jahre bei 20.000 km/Jahr)


3. Wartung und Reparaturen: E-Auto deutlich günstiger

Elektroautos benötigen keine Ölwechsel, haben keine Abgasanlage, keine Kupplung und weniger verschleißanfällige Teile. Die Wartungskosten sind im Schnitt 30–50 % niedriger.

Beispielhafte Wartungskosten über 5 Jahre:

  • Verbrenner: ca. 3.000–4.500 €

  • E-Auto: ca. 1.500–2.500 €

Auch Bremsverschleiß ist durch Rekuperation geringer.


4. Steuern und Versicherung

  • Kfz-Steuer: Elektroautos sind bis zu 10 Jahre befreit, während Verbrenner jährlich mehrere Hundert Euro kosten können.

  • Versicherung: Unterschiede je nach Anbieter – viele Gesellschaften bieten günstigere E-Auto-Tarife an.

Einsparungspotenzial: 100–300 € jährlich.


5. Wertverlust: Noch leichter Vorteil für Verbrenner – aktuell

Der Wiederverkaufswert ist ein komplexes Thema. Während Elektroautos durch technische Weiterentwicklungen schneller an Wert verlieren könnten, steigen Nachfrage und Akzeptanz stetig. In vielen Fällen gleichen staatliche Prämien den höheren Wertverlust aus.

Mittelfristig wird sich der Restwert von E-Autos stabilisieren, vor allem bei bekannten Marken und hoher Reichweite.


6. Ladeinfrastruktur: Kosten für Wallbox & Installation

Einmalige Kosten, die sich lohnen:

  • Wallbox inkl. Installation: ca. 1.200–1.800 €

  • KfW-Förderung: bis zu 900 €

Diese Investition macht das Laden zuhause besonders günstig und bequem – und zahlt sich langfristig aus.


Gesamtkostenvergleich über 5 Jahre (Beispielrechnung, Kompaktklasse):

(20.000 km/Jahr)

KategorieVerbrennerElektroauto
Anschaffung (nach Prämie)28.000 €31.000 €
Energie (Kraftstoff/Strom)12.000 €6.000 €
Wartung & Reparatur4.000 €2.000 €
Kfz-Steuer900 €0 €
Versicherung (geschätzt)3.000 €2.500 €
Gesamtkosten47.900 €41.500 €

Ersparnis mit E-Auto: rund 6.400 € über 5 Jahre


Fazit: Elektroautos rechnen sich – besonders langfristig

Trotz höherer Einstiegspreise bietet das Elektroauto über einen Zeitraum von fünf Jahren oft den günstigeren Gesamtwert. Geringere Energie-, Wartungs- und Steuerkosten machen den Unterschied. Wer dazu noch selbst Strom erzeugt oder einen Dienstwagen nutzt, kann die Vorteile noch weiter ausbauen. Elektromobilität lohnt sich also – finanziell wie ökologisch.

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